Die deutsche Teilung ist noch da: Im Osten haben Erzieherinnen* im Durchschnitt deutlich mehr Kinder zu betreuen als im Westen. Kümmert sich eine Erzieherin in Stuttgart um vier Kinder, muss ihre Kollegin in Greifswald zehn Kinder in Schach halten.

10:1 statt 4:1

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Quelle: Statistisches Bundesamt. https://docs.google.com/spreadsheets/d/1xgIf3nwGrvs-q50pFLccXdeLfBIR85GPDXfzgqsJjys/edit?usp=sharing

Dass ostdeutsche Erzieherinnen so viel mehr zu tun haben, liegt nicht daran, dass hier mehr Kinder geboren werden. Sondern daran, dass hier mehr Kinder außerhalb der Familie betreut werden. Bundesweit hat jedes Kind ab seinem ersten Geburtstag bis zur Einschulung Anspruch auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung oder Tagespflege. Eltern, die trotzdem keinen Platz für ihren Nachwuchs finden, können vor Gericht klagen.

Verbessert hat sich die Situation überall – bloß in Sachsen nicht. Obwohl Erzieherinnen heute im Durchschnitt auf ein Kind weniger acht geben müssen, haben die Pädagoginnen in Sachsen weiter Stress und betreuen im Schnitt zehn Kinder.

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Dabei wird die Zahl an Kindern, um die sich eine Betreuerin höchstens kümmern darf, für jedes Bundesland festgelegt. Dass sich hier etwas ändern muss, hat auch die sächsische Landesregierung erkannt. Das Bundesland will 700 neue Vollzeitstellen schaffen.  

Wie gut Kinder betreut werden, hängt auch damit zusammen, wie viel die Menschen vor Ort im Geldbeutel haben. In Landkreisen mit höheren Einkommen werden weniger Kinder von einer Person betreut als in Landkreisen mit geringeren Einkommen. Diesen Zusammenhang legt zumindest unsere Berechnung nahe. 

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*In der weiblichen Form sind auch alle männlichen Erzieher mit gemeint.

Hinter der Geschichte: Für den hier zu erkennende Zusammenhang zwischen Geldbeutel und Betreuungsquote könnte sprechen, dass Menschen in Ostdeutschland durchschnittlich weniger verdienen, ihre Kinder aber häufiger außerhalb der Familie betreuen lassen. Das müsste jetzt untersucht werden.